Roamingkosten im EU-Ausland

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Roaming im Ausland

Roaming ist das Nutzen von Mobilfunkservices im Ausland, wo das eigene deutsche Netz nicht verfügbar ist und daher ausländische Mobilfunkanbieter genutzt werden müssen. Dies gilt sowohl für Telefongespräche und SMS als auch für die mobile Datennutzung. Die Roaming-Kosten unterscheiden sich je nach Standort (EU oder Nicht-EU) erheblich.

 

Roamingkosten im EU-Ausland

Die im Folgenden aufgeführten Preise sind Höchstpreise. Deutsche Mobilfunkanbieter können für die Roaming-Nutzung durchaus auch weniger berechnen. Eine Willkommens-SMS bei Ankommen im Ausland informiert Mobilfunknutzer über die Kosten für Telefonie (eingehend oder abgehend), SMS und die mobile Internetnutzung. Die Preise liegen im EU-Ausland höchstens bei 35 Cent für abgehende und 10 Cent für eingehende Anrufe. Ab 30 Sekunden werden abgehende Anrufe sekundengenau abgerechnet, bei eingehenen Anrufen ist die Abrechnung sofort sekundengenau. Abgehende SMS kosten höchstens 11 Cent, eingehende SMS sind stets kostenfrei. Teuer kann es bei der Internetzung werden; diese kostet 83 Cent pro verbrauchtem Megabyte (MB). Der Tarif ist nicht abhängig vom Smartphone, sondern von jeweiligen Anbieter

Roaming in Nicht-EU-Ländern

In den Ländern, die nicht der EU angehören, beispielsweise Amerika, Afrika (auch Nordafrika) und sogar in der Schweiz, sind die Gebühren teilweise deutlich höher, was jedoch wiederum auch sowohl auf das Reiseland als auch auf den eigenen Mobilfunkanbieter an. Selbst mit einem eigentlich günstigen Anbieter kostet beispielsweise bei einem Aufenthalt in der Türkei jeder abgehende Anruf 1,49 Euro in der Minute, jeder eingehende Anruf schlägt mit minütlich 69 Cent zu Buche. Der Versand von SMS kostet 39 Cent. Sehr teuer wird es bei der mobilen Nutzung: je verbrauchtem MB werden 2,49 Euro fällig, wobei die Taktung 10 KB beträgt.

Tipps

Es lohnt sich immer, vor Reisebeginn ausführliche Informationen vom eigenen Mobilfunkanbieter anzufordern. Diese bieten sehr häufig gute und vergleichsweise günstigere Angebote für das Surfen, Telefonieren und SMSen im Ausland. Teuer kann nämlich ohne die Nutzung solcher Angebote vor allem das Datenroaming im Ausland werden. Wer effektiv Kosten sparen will, kann im EU-Ausland das 50-Euro-Limit aktiviert lassen und so die Kosten zumindest begrenzen. Inzwischen ist jedoch auch an vielen öffentlichen Plätzen und in vielen Hotels W-LAN (zumindest in der Lobby) vorhanden, so dass mit den richtigen Zugangsdaten jederzeit kostenfrei das Internet genutzt werden kann - falls diese Möglichkeiten zur Verfügung stehen, kann man als Handynutzer einfach das Datenroaming komplett ausschalten und nur die W-LAN-Verbindung nutzen. Sonst wird nämlich der Email-Versand oder das Hochladen schöner Urlaubsfotos bei Facebook sehr schnell zur Kostenfalle.

Vorsicht ist zudem insbesondere bei der Abrechnung sogenannter Prepaid Angebote geboten. Manche ausländischen Anbieter leiten die Verbindungsdaten nicht in Echtzeit an den deutschen Anbieter weiter. Dies hat zur Folge, dass der deutsche Anbieter die Abrechnung erst am nächsten Tag, in der nächsten Woche oder sogar erst bei der nächsten Abrechnung vornehmen kann. Zuhause angekommen könnten so manche Urlauber noch mit nachträglichen Roamingkosten aus dem Urlaub konfrontiert werden, die sie nicht einkalkuliert hatten. Schützen können sich Verbraucher, indem sie ihre Nutzungsdaten beim Roaming beispielsweise mit einer entsprechenden App protokollieren. So wissen Urlauber exakt, wann sie wie lange telefoniert oder gesurft haben.