Nemrut

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Terassen von Nemrut

Eine Türkeirundreise bringt Urlauber auch in den Südosten des Landes. Hier wartet in der Provinz Adiyaman bereits der Nemrut Dag, der wahrscheinlich bedeutendste Berg und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Türkei, auf Besucher aus allen Teilen der Erde. Schon von weitem imponiert der über 2000 Meter hohe Berg mit seinen enormen Statuen

griechischer und persischer Götter, welche über drei sich in die Breite ausdehnende Terrassen verteilt angeordnet sind. Bereits bei Ankunft auf dem Berggipfel sollte man sich umdrehen und den einzigartigen Panoramablick auf die wunderschöne Landschaft des Südostens der Türkei, geprägt von verschiedenen Bergen, Seen, Staudämme und weiten Ebenen genießen. Der Nemrut Dag besitzt eine sehr lange Geschichte, die Besucher in das dritte Jahrhundert v.Chr. zurückführt.

Nemrut

Zu dieser Zeit war die Region als Kommagenisches Reich bekannt und wurde von Antiochus I. regiert. Dieser wähnte seine Wurzeln bei den Griechen und Persern und ließ ihnen zu Ehren die bereits erwähnten großen Statuen errichten. Zwischen den Terrassen von Nemrut auf denen sich die Statuen befinden, liegt ein enormer pyramidenförmiger Felshügel. Archäologen vermuten hierunter das Grab des Antiochus I. Bislang waren allerdings sämtliche Versuche in das Innere des Hügels vorzudringen, aufgrund geologischer Bedingungen nicht von Erfolg gekrönt.

Details der verschiedenen Terrassen

Die Ostterrasse
Mittels einer Felstreppe erreicht man die Ostterrasse, ein rechtwinklig angelegter Platz. Hier kann man fünf riesige Statuen bestaunen, die majestätisch von Thronen auf die Besucher herabschauen. Die Kalksteinstatuen repräsentieren Apollo, die Göttin Kommagene, Zeus, König Antiochos I. sowie Artagnes. Funde belegen, dass die Terrasse zur Zeit des Antiochos I. komplett mit weißen Steinen gepflastert war. Die Plattform, auf der sich die Statuen befinden war einst von mehreren Reliefs umgeben. Da diese im Laufe der Zeit zerstört wurden, kann man heute nur noch wenige Reste erblicken.

Die Nordterrasse
Die Nordterrasse bildet den Vorhof zum Heiligtum. Ursprünglich gelangte das Volk über die Nordterrasse zum Gipfel des Berges, während der Adel den Weg über die Westterrasse nahm. Entlang der Nordterrasse befanden sich einst zahlreiche Stelen mit Inschriften, auf denen die Pilger erste Information über den Berg erhielten.

Die Westterrasse
Der Zutritt zur Westterrasse war dem gemeinen Volk untersagt. Von der schönsten der drei Terrassen hat man einen wunderbaren Blick auf die Ebene von Mesopotamien. Ursprünglich wurde der Eingang zur Terrasse von einem riesigen dreiköpfigen Löwen bewacht, dessen Einzelteile heute unterhalb der Terrasse zu finden sind. Auf der Terrasse befinden sich imposante Statuen, die dieselben Götter wie auf der Ostterrasse darstellen. Die Köpfe der Statuen sind im Laufe der Geschichte abgefallen und befinden sich heute zu Füßen der jeweiligen Statue.