Die antike Stadt Hierapolis (heutiger Name: Pamukkale) gehört zu den großartigsten Sehenswürdigkeiten der Türkei. Hierapolis liegt in der westlichen Türkei nördlich der Stadt Denizli in der Region, die in antiker Zeit "Phrygien" genannt wurde. Hierapolis ist seit 1988 als UNESCO-Welterbe anerkannt, und das hat gute Gründe: Zunächst besitzt Pamukkale in Gestalt der Kalksinterterrassen ein einzigartiges Wunder der Natur.
Hierapolis
Als kulturelle Stätte ist Hierapolis ebenfalls herausragend, denn viele Bauwerke aus griechischer und römischer Zeit sind dort gut erhalten. Außerdem hat Hierapolis auch eine religiöse Bedeutung als christliche Pilgerstätte in der Türkei. Die Kalksinterterrassen von Pamukkale Das türkische Wort "Pamukkale" bedeutet "Baumwollschloss" oder "Baumwollfestung". Dieser Name leitet sich von der blütenweißen Farbe der Kalkablagerungen ab, die im Laufe der Jahrhunderte terrassenartige Formationen hervorgebracht haben: Terrassen, die wie übereinander gestellte, mit Wasser gefüllte Porzellanschalen aussehen. Die Terrassen sind durch über 30 °C warmes, stark kalkhaltiges Thermalwasser entstanden, das oben am Berghang austritt und, während es nach unten abläuft, Kalk ablagert. Schon in antiker Zeit wurden die Thermalquellen für Badekuren genutzt.
Heute ist das Betreten der Terrassen streng verboten. Die antike Stadt Hierapolis Hierapolis wurde im dritten vorchristlichen Jahrhundert unter griechischer Herrschaft gegründet. Später, besonders in der römischen Kaiserzeit, kamen Menschen aus dem römischen Reich zur Badekur nach Hierapolis. Daher sind Thermen (Badeanlagen) nach antiker römischer Bauweise in der Stadt zu sehen. Besonders eindrucksvoll ist die so genannte "Große Therme", die oberhalb der Kalksinterterrassen liegt. Auch eine antike Brunnenanlage, ein "Nymphäum" ist zu sehen. Im zweiten Jahrhundert n. Chr., also in römischer Zeit, erhielt die Stadt ein großes Amphitheater, das rund 10.000 Zuschauern Platz bot. Es ist sehr gut erhalten und einer der Publikumsmagneten in Hierapolis. Recht geheimnisvoll wirkt das antike Pluto-Heiligtum.
Es handelt sich um eine Grotte, die aber wegen der giftigen Schwefeldioxid-Dämpfe, die in der Grotte aus Felsspalten treten, nur von außen angeschaut werden darf! Ein großer Komplex in Hierapolis, mit dem die Archäologen noch immer beschäftigt sind, ist die Nekropole. "Nekropole" bedeutet "Totenstadt", also Friedhof. Auf diesem antiken Friedhof sind ca. 1.200 Grabstellen vorhanden; manche von ihnen sind wie kleine Tempel gestaltet, manche wie Höhlengräber. Im archäologischen Museum von Hierapolis werden zahlreiche Funde gezeigt. Die christliche Pilgerstätte Hierapolis gehörte im ersten nachchristlichen Jahrhundert mit den benachbarten Städten Laodicea und Colossae zu den Orten, wo sehr früh christliche Gemeinden entstanden.
Alle drei genannten Städte sind sogar in der Bibel erwähnt! In Hierapolis soll der Apostel Philippus den Märtyrertod erlitten haben. Seine Grabstätte ist heute ein Pilgerheiligtum ("Martyrium"). In Hierapolis stehen auch zwei Basiliken aus der frühchristlichen Zeit. Auch ein Stadttor aus dieser Epoche ist erhalten geblieben. Die antiken und christlichen Stätten und die Terrassen sind täglich zu besichtigen. Das archäologische Museum ist täglich außer montags geöffnet.
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