Es gibt Orte, die muss man gesehen haben, wenn man Istanbul besucht. Zum Beispiel die berühmte byzantinische Kirche Hagia Sophia, die lange als Moschee genutzt wurde und heute als Museum dient. Oder der Topkapıpalast, der beeindruckende Wohn- und Regierungssitz der Sultane und pompöses Machtzentrum des alten Osmanischen Reiches. Und natürlich die Sultan-Ahmed-Moschee (in Europa besser bekannt als Blaue Moschee), mit ihren sechs Minaretten eines der großen Wahrzeichen der türkischen Hauptstadt.
Die kurze Flugzeit und günstige Last-Minute-Angebote machen Istanbul zu einem tollen Reiseziel für einen Wochenendausflug oder kurzen Städtetrip. Doch gerade bei einem kurzen Besuch stellt sich die Frage, ob man wirklich nur die großen Sightseeing-Spots abhaken will. Die Gefahr ist groß, dass man sich an den touristischen Brennpunkten durch Menschenmassen drängeln muss und viel Zeit verliert. Am Ende hat man dann tolle Architektur gesehen, aber die Stadt Istanbul hat man nicht kennengelernt. Deshalb empfiehlt es sich, auf die Mischung zu achten und auch ein paar Geheimtipps in die Ausflugsplanung aufzunehmen. Hier einige Empfehlungen, um mit Istanbul auf Tuchfühlung zu gehen.
Ortaköy: idyllisches Dorf am Bosporus
Ortaköy heißt so viel wie „mittleres Dorf“, und obwohl es längst zu Istanbul gehört (Stadtteil Beşiktaş), hat sich die kleine Siedlung direkt am Bosporus ein idyllisches, dörfliches Flair erhalten. Das Dorf ist ein beleibter Halt bei Rundfahrten auf dem Bosporus, denn die Moschee von Ortaköy ist zwar klein, muss dafür aber geradezu als märchenhaft bezeichnet werden. Während die Touristenströme nach einem Erinnerungsfoto gleich wieder mit dem Schiff weiterziehen, lohnt es sich, das Dorf genauer zu erkunden. Es warten kleine, verwinkelte Gassen, die teilweise sogar autofrei sind (in Istanbul eine absolute Seltenheit), sympathische kleine Läden und tolle Restaurants, in denen vor allem Einheimische anzutreffen sind.
Yerebatan-Zisterne: Attraktion unter der Erde
Manchmal muss man eine Stadt auch von unten erkunden, um sie kennenzulernen. Eine sehr schöne Gelegenheit dazu ist die Yerebatan-Zisterne. Der unterirdische Wasserspeicher wurde im 6. Jahrhundert für den großen Palast, in dem früher auch die byzantinischen Kaiser residierten, angelegt. Heute tummeln sich in seinem Wasser bis zu 80 Zentimeter große Karpfen und er ist mit stimmungsvollem rotem Licht ausgeleuchtet. Besonders eindrucksvoll sind die 336 Säulen, die die Gewölbedecke tragen. An einigen Stellen sind an ihren Füßen umgedrehte Medusenhäupter angebracht, die einem durchaus einen kleinen Schauer über den Rücken jagen können. Der faszinierende Ort wurde schon mehrmals als Schauplatz für berühmte Filme verwendet, unter anderem im James-Bond-Streifen „Liebesgrüße aus Moskau“ mit Sean Connery. Hier gibt es weitere Informationen wie Anfahrt und Öffnungszeiten.
Antiquitäten und Kuriositäten: Stadtteil-Bummel in Çukurcuma
Wer Istanbul gemütlich zu Fuß erkunden, ein bisschen bummeln und außergewöhnliche Souvenirs finden will, wird Çukurcuma lieben. Das Viertel gehört zu Beyoglu und gleicht, besonders um die Çukurcuma Caddesi herum, einem einzigen Flohmarkt. Unzählige kleine Läden reihen sich aneinander, in denen sich Antiquitäten, Kram und Kuriositäten teilweise bis unter die Decke stapeln. Wer Gefallen an diesem besonderen Flair findet, kann hier einen ganzen Tag verbringen, ohne dass es langweilig werden würde. Wer Zeit und Muße mitbringt, wird hier mit Sicherheit den einen oder anderen Schatz entdecken. Leidenschaftliches Feilschen ist natürlich oberstes Gebot. Denn auch das ist einfach typisch Istanbul.
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